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Ein heiterer Morgen. Um 6 h stand ich auf, vollendete das Tagebuch und schrieb mich auf Freund Klingmanns Ersuchen in sein Stammbuch Um 10 h kam der Gönner ins Rote Haus, mit diesem fuhr ich in die Stadt. Beim Theater fand ich Klingmann und Müller. Ersterer sagte mir, seine Frau speise beim Engel; ich beschloss also hinaus zu gehen. Mittags war es ziemlich düster. Therese phantasierte; dies stimmte mich ziemlich düster. Die Mama war wie gewöhnlich fatal. Nach Mittag ging ich zum Engel, fand weder Klingmann noch sonst jemanden zu Hause. Im Rückweg fand ich Giáy, Geyersperg und Stocklass beim Hugelmann, trank Barbaras. Dann kam Lang; ich erstaunte, ihn noch hier zu wissen. Er sagte mir, dass er bestimmt um 6 h wegginge und bat mich, bei der Mama nichts davon zu sagen. Später gingen wir in den Prater, soupierten beim Einsiedler recht gut, blieben bis 7 h. Ich machte mich ins Burgtheater, wo man „Camilla“ gab. Anfangs ging ich auf’s Theater, dann ins Parterre, wo ich Theresen fand, die mir – so wie die Mama – im Nachhause gehen sehr viel Verdruss machten. Mein Katarrh quält mich sehr. Durch die Kimlin ließ ich auf morgen bei der Frau Nannerl im Saale in Fastenspeisen bestellen.
Band 02 (II.), Seite 18v
18.04.1799
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