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Ein trüber Tag; Feier des Aufgebots. Um 8 h ging ich zum Gönner; Tonerl begleitete und wartete beim Tor. Ich war beinahe eine Stunde bei ihm und erklärte ihm die Anekdoten mit Graf Traun, welche er sehr aufnahm. Nachher schlichen wir herum, um die Brigaden zu sehen; begegnete Stessel, Mayer; mit selbem machten wir uns ins Theatrallaboratorium, um die Zurüstung zum Einzug in der sonntägigen Redoute zu sehen. Später wollten Stessel und ich beichten gehen, es war aber schon zu spät. Ich begegnete Ruschitzka, Seiler und Gewey und suchte erstere mit letzterem los zu werden. Bei Tische war alles munter. Therese hatte das Kleid von Gingham und das rot quadrillierte Tüchel zum ersten Mal an, die überraschte mich sehr angenehm. Um 4 h ging ich ins Haus, um zu fragen, ob dem Pfersmann die Torte richtig geschickt worden ist; welches schon um 1 h geschah, dann ging ich zu Klimbke und mit selbem auf die Glacis, um dem Musketier-Manöver zuzusehen. Um 6 h machte ich mich ins Wiedner Theater „Astorah (?)“ von Perinet; am Ende wurde ein Schlusschor gesungen, alles sehr schlecht. Es war auch nach Verdiensten leer. Ich ging noch ins Burgtheater zu „Alcina“, um den Spaß mit Marsigli zu sehen. Fand da Klimbke; begegnete nach dem Theater den Gönner; trollte mich nach dem Theater nach Hause und rangierte noch meinen Tee (?).
Band 02 (II.), Seite 18r
17.04.1799
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