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Ein kühler Tag, heftiger Wind und Staub. Um 6 h kam die Sepherl, ich gab ihr meine Kerzen (?). Dann kam Tonerl, wir fingen zu arbeiten an und arbeiteten bis 12 h. Dann besuchte ich Kárner in der Ungarischen Krone; wir schwätzten zusammen bis ½ 2 h. Er versprach, mit Ende Mai wieder zu kommen und 3 Wochen zu bleiben. Ich fand ihn so ganz als meinen edlen, guten Freund, der er war und freute mich, ihn umarmen zu können. Walther brachte mir von Brünn Casimir auf 2 Beinkleider, der sehr schön und den ich gleich zum Schneider trug. Elsler beurlaubte sich bei mir, er nahm für den Sommer ein Engagement zum Badner Theater an. Klingmann besuchte ich, fand die Mayer, wir plauderten von der erneuerten Liebschaft der Traun. Später ging ich zu Collet, fand aber nur Casanova zu Hause. Um 5 h machten Lang, welcher mich bei der Mama abholte, und ich eine Promenade zum Marinellischen Theater, um Kreutzers Erstgeburt zu sehen; Tonerl kam auch mit. Nach dem Theater machten wir uns gleich nach Hause: Am Kohlmarkt fanden wir Stessel, dieser begleitete uns bis zum Schottentor. Im Bette las ich noch in Klingmanns Stammbuch.
Band 02 (II.), Seite 18r
16.04.1799
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