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Beide Hoftheater geschlossen, im Theater an der Wien das Gestrige. Um 8 h zum Grafen, seit 4 h wimmelt es auf den Straßen. Um 9 h fuhr der Graf zum Theresianum, von wo um 10 h der Einzug des Kaisers zu Pferd erfolgt. Die Bürger und Garnison machen die Spaliere, auf dem Hofe wechseln Musikchöre. Vor 10 h begann der Donner aus 100 Kanonen, aus jeder wurden 15 Schuss gemacht; und das Geläute aller Glocken. Württemberg als Kommandeur ritt mit entblösstem Degen dem Kaiser zur Linken. Um 11 h kam der Zug von der Herrengasse auf den Michaelsplatz, voraus Konstantin-Kürassiere, die Eröffnung von unserer eleganten Bürgerkavallerie mit neu uniformierter Musikbanda. Mit dem Großherzog von Würzburg ritt der Kronprinz in Regimentsuniform; über eine Stunde dauerte der Zug. Der Kaiser sieht wohl gesund, nur älter aus. Therese blieb zu Hause, hatte Richart, Schwägerin. Ich ging herum, war bei Kridl, blieb bei Dermer, wo auch Gewey war. Nina speiste da. Nach Mittag Ruhe. Um 6 h mit Jungmann zu einigen Illuminationen, dann zum Dehne (?). Abends von ½ 9 bis ½ 11 h ging ich mit Therese herum, sahen den Hohen Markt, Rathaus, Renn-, Herrengasse, bei Braun, Fries (?), Kärntnertor-Theater, Deutsches Haus, Johannesgasse und dergleichen, dann ging ich allein, fand Schenk mit Mädchen, um 2 h kam ich ins Bett.
Band 08 (VIII.), Seite 21r
16.06.1814
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