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Heiter, warm. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, Döbbelin als Jude Baruch. Im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Fiesko“, Heurteur, Lange als Verrina. Den Vormittag zu Hause. Stifft sagte, des Kaisers Abreise sei verschoben, man glaubt bis heute, den 2.; der Friede sei unterzeichnet. Mit Radl traf ich Verabredung wegen dem morgigen Diner im Prater beim Wilden Mann, weswegen ich dem Kridl und Kárner schrieb. Um 12 h, nachdem ich dem Grafen geschrieben, fuhr ich in Jungmanns Gesellschaft nach Sievering. Gingen durch Unter- und Obersievering, weil es zum Fahren zu schlecht, setzten uns beim Steinbruch unter den großen Nussbaum, aßen Zunge und trocken Brot. Nahmen uns einen Weiser auf den Himmel, der dem Schosulan (?) gehört, aber nicht hergestellt ist. Schlichen bis zum Abhang nach Grinzing, dann in Fischers Wasseranlagen, welch sehr angenehm sind, ließen die Wasser springen, aßen Kalbsschlögel und Salat, waren recht vergnügt. Machten nach 6 h den Rückweg auf die Bastei, wenig Leute. Kam in Compagnie, wo eine Weile geplaudert wurde. Therese näht fleißig an meinen Unterzieh-Beinkleidern..
Band 08 (VIII.), Seite 19v
02.06.1814
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