Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6148]

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Heiter, kalt, rauer Wind. Im Burgtheater „Kleiner Deklamator“, dann zum 1. Mal „Der geprellte Geizhals“, Lustspiel in 1 Akt aus dem Französischen, dann „Heirat aus dem Wochenblatt“, Döbbelin, k[öniglich] preuss[ischer] Schauspieldirektor als Knochen, Jude, Willibald. Im Theater an der Wien „Eselshaut“. Abreise des Grafen; früh um 6 h zu ihm, Stuppan (?) bettelte sich ein, mit ihm zu reisen, nach 7 h fuhr er weg. Ich ließ ein Billett unterschreiben an Stifft auf 1500 fl. Zwanziger und 2000 fl. WW zahlbar am 31. Dezember. In der Burg sah ich die französische Kaiserin, die niemanden ansieht und wegen ihrem Stolz, ihrer Abneigung gegen Deutsche von niemandem geachtet wird. Später fuhr ich wegen 3 Stück Pressburger Tuch zum Tuchscherer Wüst, Therese fuhr mit In die Porzellanfabrik, zum Liebmann, 5000 fl. Zwanziger zu erheben, zu Offenheimer, wo ich 2 Stunden wegen Almássy verrechnete. Mittags allein, nach Mittag schrieb ich dem Grafen, verkaufte bei Stifft 2000 fl. 20er für 200 ½ fl. Therese ging zu Fuljod, der den letzten Brief vom Pálffy nicht zu lesen bekam und bei der morgigen Sitzung in Erinnerung zu bringen versprach, zugleich aber versicherte, den Sinn der auszufertigenden Dekrete ganz im Gedächtnis zu haben. dann ging sie zu Denickel (?), welcher erzählte, dass die Platzer sehr melancholisch, ganz stumm sei, trotz allem Zureden der Nonnen nichts esse und sterben zu wünschen scheint. Arme Rosalie ! Ich war in Gesellschaft, aß vom Adler Rostbraten, kam später in Compagnie. Assen schickte uns Badner Kipfeln.
Band 08 (VIII.), Seite 19r
31.05.1814
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