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Heiter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Vetter aus Indien“, Lustspiel in 2 Akten von Dilg, vorher „Verwundeter Liebhaber“. Im Kärntnertor-Theater „Edelknabe“, „Neuer Gutsherr“, im Theater an der Wien „Fiesko“ mit Heurteur, Verrina Lange. Früh zum Grafen, die Expensen von Almássy zu zahlen. Zum Joël, welcher sagte, dass er unseren Brief an Pálffy gelesen habe, es stünden nur unsere Forderungen, nicht aber was wir zu leisten, z. B., dass sie Choranführerinnen sind, in allen 3 Theatern zu spielen haben, u. dgl. „Das wird meine Frau nie tun !“ „Ja“, sagte er, „sie nahm es an. So sind die Weiber, sie sagen den Männern nie alles“. Damit ging ich. Nachher ins Hofmeisteramt, zum Löhr, bestand am Graben in No. 662 die Zimmer für monatlich 150 fl., war mit dem Grafen da. Mittags allein, nach Tische ging Therese zu Fuljod, ihm diese neue Niederträchtigkeit des Joël zu erzählen und ihm Vollmacht zu geben, den Vertrag auf unsere Äußerung zu schließen. Indessen kam ein Brief von Schreyvogel, worin Therese 1000 fl bekommt und in 3 Theatern singen soll. Fuljod fand es begreiflich, mit dem Chor hinauszutreten, sagte sogar, es sei bei der Kommission vorgekommen. Schändlich geht man um ! Ich ging zum Grafen, erzählte ihm alles, mit Therese zu Braun, der uns leider auch nicht viel Tröstliches sagte. Dann ging ich zum Schuster, Alkens, in die Heumarkt-Kaserne, zur Moser wegen der kranken Agnes, um 9 h mit Fechner in die Stadt. Machte einen Aufsatz, welchen ich abschrieb und morgen dem Grafen mitgeben werde.
Band 08 (VIII.), Seite 18r
25.05.1814
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