Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6136]

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Christi Himmelfahrt, trüb, kühl. Im Burgtheater „Zwei Figaro“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie in Tauris“, Diana Grünberg, im Theater an der Wien zum ersten Mal Heurteur als Macbeth. Dem Denickel (?) gab ich das Zirkular wegen Wahl eines Sekretärs zum Herumtragen. Therese ging früh beichten, ohne mir. Ich zum Grafen, um 12 h auf den Kohlmarkt, lud den Kárner auch zum Grafen. Auf die Bastei, sah die Anstalten zur Illumination des Albert, Erdödy und des Kärntner Tors. Um 3 h zum Grafen speisen, Radossevich, Rumpelmayer, Seitz, die Radossevich, Starhemberg, der Graf und ich. Nach Mittag Tour mit Bettl, dann ins Theater an der Wien. Heurteur wurde mit Klatschen und Zischen empfangen, gefiel nicht sehr, die letzte Szene am meisten. Beim Vorrufen sagte er: „Bei meinem ersten Auftreten sind mir zwei Stimmen erschollen; Heil mir, wenn es gelingt, sie in eine umzuschmelzen.“ Dieser Gedanke wurde sehr gut aufgenommen. Die Buchwieser als Lady gefiel wenig. Zu Hause fand ich einen Zettel, worin Therese gebeten wird, morgen nach Mittag zum Grafen Pálffy zu gehen; wir staunten.
Band 08 (VIII.), Seite 17r
19.05.1814
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