Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6129]

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1814
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Kalt, trüb, windig. Die Hoftheater wegen Tod der Ludovika geschlossen, im Theater an der Wien „Aline“. Ich bin gar nicht wohl, blieb lange im Bette, hatte mit Schieder und Stuker zu tun, in No. 373, ging in Quarins Lizitation. Richart arbeitet fleißig, den Schaffel (?) verspach ich, bei ruhigem Betragen hier zu lassen. Mittags allein, dem Grafen schrieb ich nicht mehr. Nach Mittag ging ich nicht mehr aus, die Kälte ist zu heftig. Richart und ich arrangierten zur Optik, 12. und wahrscheinlich letzte Vorstellung für Braun. Dann kamen Schießl, der junge Müller, welcher sich ungeladen aufdrang, später Stifft, Hoffmann, wir gaben uns alle Mühe, es ordentlich zu machen. Müller unterhielt uns vorher mit Kartenkünsten. Es kamen Peter Braun, sein Sohn mit Familie, Joseph mit Frau, Nepomuk, dann Propst Eberl, Baron Papius (?), Genzinger (?), 3 Mädchen, die Bauer (?) mit Schwester und Tochter, Müller, Neefe, später LaRoche, Nina. Unter der Optik überraschte uns der Graf, der eben ankam, aber nicht hineinging. Ich sprach mit ihm ganz kurz, er ging, wir setzten die Vorstellung fort. Die Familie war vortrefflich unterhalten und war auch sehr vergnügt. Nachher saßen wir bis nach 12 h beisammen. Müller übertraf sich selbst in Kartenkünsten, Richart und Stifft waren sehr kindisch.
Band 08 (VIII.), Seite 16r
12.05.1814
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