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Heiter, schön. Im Burgtheater „Edelknabe“, „Hausdoktor“, im Kärntnertor-Theater „Strickleiter“ orient[alisches] Divertissement, im Theater an der Wien „Deserteur“ Im Prater lassen heute Krakowitzer (?) und Männer Luftballons aufsteigen, Einnahme für die Verwundeten. Wegen Meissner sprach ich mit Jos[eph], der mir Entrée bei Pulpon (?) verschaffen wird. Heute feiert die Henriette Pesch ihren Vermählungstag mit dem Kaufmann. Im Prater wird gespeist. Um 9 h fuhren Therese und ich zum Lusthaus, stiegen da und bei den Kaffeehäusern aus, fanden Peter mit Richart im Putz. Es erhob sich ein kühler Wind, es war nicht angenehm. Um 12 h auf den Kohlmarkt. Stifft brachte mir eine Proklamation an das französische Volk zur Vernichtung des Senats, welche mit Energie geschrieben und worin eine schaudervolle Sprache herrscht. Der junge Joël sagte mir, die Sache mit Therese wäre abgetan, sie behielte ihren Gehalt, müsste aber Sängerinnen einstudieren. Dann sprach ich Kárner und dankte ihm für seine freundschaftliche Scheilinchen (?), da er sich gar nicht sehen ließ. Mittags allein, nach Tisch schrieb ich dem Grafen nach Ács. Stifft holte mich in den Prater ab. Wir fanden die Schenkischen, welche sich wegen Regen entfernten, Reimann, Peter. Die Unterhaltung war elend, das Wetter rau, aber hielt sich. Ich kam sehr ermattet nach Hause. Bei Therese war Bonno (?).
Band 08 (VIII.), Seite 15v
08.05.1814
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