Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6122]

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1814
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Trüb, etwas Regen, wieder heiter. Im Burgtheater „Baron Blitz“, „Einquartierung“, im Kärntnertor-Theater Einnahme und letztes Debut der M[aria] Anna Sessi-Neumann „Joh[ann] v[on] Paris“. Wild, welcher gestern mit Kirchstätter bei den Piaristen seine Vermählung [feierte], Sessi Prinzessin, dann tanzten Viganò und sie ein Pas de deux. Im Theater an der Wien „Alle fürchten sich“, „Blöder Ritter“. Am Vormittag zu Haus und bei Kernhofer, der alle Schriften las, die Behandlung schmutzig, ungerecht fand und auch mit Pálffy reden will. Rösner war mit demselben da, welcher zu Zinnicq will. Therese brachte Schießl Pressburger Zwieback und am Nachmittag ging sie zur Mirus. Neuberg wurde Commandeur des Leopolds-, Stifft Kleinkreuz des St. Stephans-Ordens. Er versicherte sie, dem Pálffy die Schrift mit ein paar kräftigen Worten gegeben zu haben. Therese war abends zu Hause, ich sah die Reitschule und den Redoutensaal, die neuen Luster, die mir gar nicht gefallen. Kam ins Neudegg, dann ins Kärntnertor-Theater, fand Compagnie. Nach dem 1. Akt hatte ich große Konferenz mit Weigl, der sehr erzürnt ist, dass alles ohne ihn geschah. Ich sagte ihm trocken: „Euer Schicksal ist das Nämliche, wenn ihr nicht mit Kraft und Feuer euch gegen diesen Unfug stemmt.“
Band 08 (VIII.), Seite 15r
05.05.1814
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