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Teuflisches Wetter. Kalt wie im Dezember, ein Sturm und Staub, dass man kein Auge öffnen kann. In der Nacht machte es Eis. Im Burgtheater Lange als „Spieler“, im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Teufelssteg am Rigiberg“, Schauspiel in 3 Akten nach Haydée. Früh kam Brandmayer um Geld, Kleiner, noch darf ich nicht ausgehen. Den Vormittag las und schrieb ich. Therese ging in die Kasse. Ich bekam Besuche von Richart, Kárner und Mühlhofer, welcher aber keine Conv[entions]-Münze braucht. Therese war bei Architekt Fischer und machte einen Vertraq, der Lottel 12 Lektionen für 12 fl. zu geben. Mittags allein, nach Mittag Jos[eph], ich schrieb an den Grafen, las. Therese ging zur Hruschka, die Chöre zu studieren. Abends kam Richart, vorher bekam ich ein von Ferdinand Pálffy und Schreyvogel unter dem 29. ausgestelltes Dekret, worin Therese wegen notwendiger Einschränkungen zur Erhaltung des Ganzen vom heutigen Tage an des Dienstes enthoben ist. Ich war darüber sehr entrüstet, bekam einen Fieberanfall, schrieb gleich an den Grafen, dass er dem Ferdinand Pálffy schreiben möchte und schloss einen Aufsatz bei. Als Nina kam, ging sie mit Therese und ihren Akten zum Fuljod, der im Augenblicke sagte, es sei ihm sehr leid, nichts tun zu können. Indessen bat Therese, doch ihre Dekrete zu lesen. Die Rösner kam und klagte, dass sie und ihr Mann das Nämliche erhielten, dass sie nun normalmäßig zusammen 600 fl. erhielten ! So kann man nie ruhig sein ! Später sagte die Richart, sie wolle zur Casimir gehen und diese bitten, dass sie sich bei der Kaiserin verwende. Sie ging noch am Abend zur Assen, konnte aber die Gräfin nicht sprechen. Auch den armen Peck und viele andere traf das Los.
Band 08 (VIII.), Seite 14r
30.04.1814
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