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Ein kalter, rauer Nordwind, trüb. Im Burgtheater „Tag der Erlösung“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Schatzgräber“, „Blöde Ritter“. Trotz Kleiners Protestieren ließ ich im großen Zimmer heizen und machte mich aus dem Bette. Richart besuchte mich, Mericzay reiste ab. Therese sang mit der Goldmann und ging nach Mittag zur Hruschka, die Chöre von Weigl zu probieren. Ich blieb im großen Zimmer, arbeitete, las, schloss die Bücher ab. Empfing Besuche von Kárner, Jungmann, Barits, dem Mädchen der Terzaghi, Scheffel (?), welcher sagte, dass die Kaiserin Louise mit ihrem Sohn bis zum 12. Mai in Schönbrunn ankommen wird. Der Kurs ist heute 220 fl., vor 4 Tagen war er noch 190 fl., niemand begreift, warum er so hoch steigt. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, hatte Konferenz mit Kutschersfeld, Carlo. Um 6 h legte ich mich wieder, erhielt Besuch von Richart, ihr, der Kress geb. Haberlandt, von Joël, Rumpelmayer, Seitz, Dermer und Neefe. Der Therese gab ich für Putzsachen 30 fl. Sie kaufte manches, arrangierte Kaffee und Tee, und hatte an dem ersten Besuch der Kress viel Wohlgefallen.
Band 08 (VIII.), Seite 13v
28.04.1814
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