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Großer Nebel. Mein Husten quält mich außerordentlich. Um 12 h ging ich in die Stadt, gab dem alten Poldl die Verse für die Mama und eine Torte, welche Adler verfertigte, mit dem Auftrage, sie morgen vor 7 h hinauf zu tragen. Dann ging ich bei der Burg auf die Bastei und beim Johannstiegl herunter. Bei Tische waren wir ziemlich munter; nach Tische gingen wir auf die Bastei, bei unserer Rückkunft kamen Lang und Salieri. Da wurde gesungen. Um 5 h gingen Lang und ich abermals auf die Bastei, dann machte er sich in die Burg, ich ins Kärntnertor-Theater, wo man „Emilia Galotti“ und die Unzelmann die Orsina gab. Nach dem Stück wollte man selbe vorrufen, sie war aber schon weggegangen, sagte Klingmann, welcher auf morgen wegen der Entbindung der Kaiserin mit einem Prinzen freie Komödien ankündigte. Im Theater unterhielt ich mich mit der Kleiner (?), Collet und Casanova. Agnes war ganz von ihnen getrennt; nach dem Theater begleitete ich selbe nach Hause. Tonerl, Kutschersfeld und ich gingen auch.
Band 02 (II.), Seite 16v
09.04.1799
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