Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6107]

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Heiter, doch sehr stürmisch. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ zum 32. Mal, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Judith – die Belagerung von Bethulien“, Oper in Jamben in 2 Akten von Meister, Musik von Fusz. Im Josephstädter Theater zum 1. Mal „Ochsenhaut“ von Gleich, Musik von Roser. Den Vormittag beim Grafen, brachte Therese Zuckerwerk, der Treitschke 10 # für die Loge. Therese hat Kopfschmerzen, Elsler speiste bei ihr, ich beim Grafen mit Keller vom Ehz. Franz, Radossevich, Rumpelmayer, Seitz, Ulm, den Gräfinnen. Nach Mittag beim Grafen, wieder ins Münzamt wegen 9000 fl. für Keglevich. Dem Elsler schrieb ich ein Promemoria für eine Oboistenstelle im Kärntnertor-Theater anstelle von Christ (?). Nach Mittag musste Therese brechen, eine gewöhnliche Folge ihrer Reizbarkeit; mir wird gleich so bange. Ich brachte ihr Zuckerwerk, bin so beschäftigt und alles stimmt mich um. Nina blieb bei ihr, abends aber sang sie rein und schön und wurde sehr applaudiert. Ins Josephstädter Theater, Gewey und Neefe begleiteten mich Im Theater fand ich Leithner, dann Vogl (?), die Müller mit Gassner (?), langweilte mich zum Sterben. Die Maschine von Susky ist für das Theater viel zu groß und ohne Effekt. Um 1 h kam ich erst zur Weintraube, wo mich Jungmann erwartete, um ihm Rendezvous für morgen zu geben.
Band 08 (VIII.), Seite 12v
20.04.1814
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