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Heiter. Im Burgtheater „Kaiserbild“, Einquartierung“ und „Edelknaben“, im Kärntnertor-Theater „Savoyarden“, „Frohe Nachricht“, im Theater an der Wien „Eselshaut“, gefällt gar sehr. Früh zum Grafen, Gyurkovics, Offenheimer, Treitschke. Therese geht morgen zur Optik laden, ich lud Jonak, Pölt, Hiertl (?). Von Offenheimer erhielt ich 10 #. Um 11 h kam Oberstleutnant Landgraf Fürstenberg begleitet von 4 Postillionen; welcher nach Mittag in die Burg einreiten wird. Das Publikum begleitete ihn mit Jubel bis in die Kriegskanzlei. Ich war bei der armen Richart. Mittags allein, nach Mittag ging ich auf allen Straßen herum; der Jubel war über alle Beschreibung. Therese war bei Dermer mit Hoffmannischen, ich mit Ferdinand Huber bei Kridl, wo wir ihn sehr bequem sahen. Eben kam die Keglevich an. Eine Eskadron von Hessen-Homburg begann den Zug, dann war eine große Menge bürgerl[icher] Kavall[erie], vorn Postmeister Ritter mit seinem silbernen Horn, dann 104 Postillions. 10 Postoffiziere hatten den Oberstleutnant Fürstenberg in ihrer Mitte, dann folgte wieder bürgerl[iche] Kavall[erie], sein Karakol (?), 3 Pferde nebeneinander gespannt, grün, auf allen Seiten stand „Poste de Paris“. Therese führte ich nach Haus, ich ging in den Ratssaal, hörte seine Rede an Feldmarschall Colloredo, in welcher die Armee dem Hofkriegsrat dankt, sich seinem Schutze empfiehlt und den Enthusiasmus der Pariser beim Einzug schilderte. Ich ging ins Burgtheater, nach der Szene deklamierten Korn und sie ein Gelegenheitsgedicht zwisschen Bauern und Bäurinnen vom Eug[en ?] Stubenrauch. Dann ins Kärntnertor-Theater, wohin die Kaiserin kam und mit Jubel empfangen wurde.
Band 08 (VIII.), Seite o. fol. v.
12.04.1814
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