Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6097]

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1814
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Ostersonntag. Schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater Deklamations-Unterhaltung für die Wohltätigkeit, Heurteur deklamierte von Weidmann den „Einzug in Paris“, Weidmann wurde gerufen. Früh zum Grafen. Von Radl kauften wir Kälbernes für 18 x. Stifft kam in Eile und erzählte, dass sein Vater schrieb, am 30. wurden die Schanzen von Paris gestürmt, 96 Kanonen erbeutet, am 3. zogen Alexander und der König von Preussen im Jubel in Paris ein. Napoleons Statue wurde niedergerissen. Nach Mittag erschien ein Extrablatt. Den Vormittag schlenderte ich herum auf der Bastei, alles ist voll Jubel. Nach Mittag arbeiteten Richart und ich an Neefes Tempel, dann in den Prater, abends fuhr Rumpelmayer ins Bureau. Mit dem jungen Joël verwettete ich wegen Paris 10 fl., welche ich gerne zahlte. Mittags alleine. Im Prater bewirtete mich Schenk mit Kaffee, fand Stifft, Gewey, Dermer, Jungmann. Mit letzterem ging ich in die Stadt, zu Rumpelmayer, mit ihm nach Haus, seine Marie spielte den „Kleinen Deklamator“ unübertrefflich. Erst gegen 12 h kam ich nach Haus.
Band 08 (VIII.), Seite o. fol. v.
10.04.1814
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