|
608
1799
4
6
Kalt, heftiger Wind, doch ziemlich heiter. Ich arbeitete bis 12 h, ging dann ins fürstliche Haus, dann zu Klimbke, zum Gönner, welcher nicht gut gelaunt war. Ich sagte ihm, die Therese wünschte ihn zu sehen; er wich so mit einer Antwort aus, welches mir missfiel. Nach Mittag besuchte ich den jungen Würth. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab das „Mädchen von Marienberg“, die Unzelmann spielte die Chatinka; ihr Anzug war glänzend, sehr vorteilhaft, dies war aber das ganze Verdienst der Rolle. Ich hatte mit dem Zeichner Krügler (?), der ihr Protecteur ist, viel Spaß; unterhielt mich und sprach Franzl, Collet, Störr, Casanova. Nina hatte eine Partie und auf Agnes sah ich böse. Tonerl und ich führten sie nach Hause, dann taten wir ein Gleiches. Heute Nacht um ½ 11 wurde unsere liebe Fürstin mit einem Knaben entbunden. Wieder ein kleiner Beitrag zur Beruhigung !
Band 02 (II.), Seite 16r
06.04.1799
|