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Heiter, gefroren. Im Burgtheater „Kleiner Proteus“, „Es spukt“. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ zum 31. Mal, Einnahme [fehlt]; im Theater an der Wien „Fehl geschossen“, „Aschenbrödel“. Quarins Todestag. Er starb früh ½ 3 h im 81. Jahr an der Entkräftung; der freien Künste, Weltweisheit und der Arzneikunde Doktor, k.k. Reg[ierungs]rat, Leibarzt, der gelehrten Gesellschaft in London, Madrid, Venedig, Kopenhagen, Villa[… ?,unleserlich], dann der Aka[demie ?, unleserlich] in Wien Mitglied, 6maliger Rektor. Sein Verlust ist mir sehr empfindlich, hart trifft mich der Schlag. Ein vortrefflicher Mann, alle die ihn kannten, werden um ihn trauern. Am Vormittag ging ich hin, sah ihn auf dem Paradebette; Phillebois ließ eben die Sperr vornehmen. Heute kommt alles Unangenehme zusammen. Ich bin so voll in Kopf und Herz, dass mir nicht einmal das schöne, so mühsame Perlen-Uhrband von Therese solche Freude machte, wie ich sie fühlen würde, wenn ich froh, ruhig sein könnte. Ins Neudegg, dann zu Haus, schrieb an den Grafen, ging zu Rohrweck speisen, da waren Kornhäusel, Götzl, Strack (?), Fritz und eine große Pepi. Nach Mittag zu Haus, expedierte an den Grafen, Therese nahm die Kunesch mit in das Theater, ziemlich voll. Dann 7. optische Vorstellung, vom Schießl Manöver auf der Schmelz und Phaeton mit 2 Pferden von Schießl, von Neefe Tempel des Ruhms. Es kamen Schießl, LaRoche, Ruthner (?), Neefe, Richart, Frau, Hoffmann, Fanny, Bettl, Josephine, Toni, Nene (?) Rodler, Pepermann, Frau, Rohrweck, Frau, Kornhäusel, Mühlhofer Vater, Therese und Joseph, Moreau, Nina, Sepherl und Galina vom Radl, Hruschka mit kleinem Dupré (?). Therese kam erst, als alles zu Ende war, trug das brillantene Kreuz. Nichts machte große Wirkung, es wurde auch nicht gut geleitet. Wir gaben Kapaun, Bœuf à la mode, Salat, Zunge, Gansleber, Tiroler Strudel, Saibling. Sie blieben bis gegen 1 h, aber es war nicht recht lustig. Fanny und Nina halfen Therese, erstere hustete sehr stark.
Band 08 (VIII.), Seite 9v
19.03.1814
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