Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6068]

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1814
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Heiter, glatt, man schwimmt. Im Burgtheater „Besuch“, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“, im Theater an der Wien „Eselshaut“. Im Leopoldstädter Theater ist nicht die Einnahme des Jean Sartory „Kosaken in Wien“, Lustspiel in 3 Akten mit Tänzen, von A[dolf] Bäuerle. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus, zum Stifft, erhob Geld. Mittags bei Quarin mit Peck allein, wir unterhielten uns gut. Nach Mittag schrieb ich dem Grafen, dass Schwarzenberg am 3. Troyes stürmte, dass die Franzosen haufenweise ihr Gewehr wegwerfen, das 600 Kavall[erie] so ins Gedränge kamen, dass sie absitzen und sich ergeben mussten, dass Blücher mit der Armee schon in Meaux sei. Therese fuhr zur Moser, zur Mühlhofer, welche krank ist. Ich ging ins Leopoldstädter Theater, fand Compagnie, dann antwortete ich meinem Bruder auf seinen Brief vom 7., gab ihm wiederholt einen derben Verweis wegen seinem Schweigen, da unsere Mutter so schwer krank sei. Das Singspiel ist sehr schlecht, den Wert haben Dekor, Musik und Tänze; sonst langweilt es sehr. Müllers Musik ist sehr gefällig. Sartory wurde heiser, spielte also gar nicht, statt seiner Caché. Ich plauderte mit Wolf (?), Hönig (?), Neefe, Weinberger.
Band 08 (VIII.), Seite 8v
12.03.1814
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