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1814
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Kalt, neblig, immerwährender Winter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Hannibal“, Trauerspiel in 5 Akten in Jamben vom Gen[eral] Rothkirch, im Kärntnertor-Theater „Lodoiska“, im Theater an der Wien „Don Juan“. Früh stellten wir der Josephine an blauem Porzellan 1 Punschtopf, 2 ovale Suppentöpfe, 2 Kasserol, viereckige Salatschüssel, 2 ovale und 2 runde Schüsseln, 2 ovale Saucieren samt Tassen, 3 Dutzend Teller, 6 weiße Berliner Schalen samt Tassen, 1 Kaffee-, 1 Michkanne zusammen im Wert von 125 fl.; sie war angenehm überrascht. Früh arbeitete ich zu Haus, zu Richart, welche uns Zucker kaufte, zu Batthyány, Radossevich. Dem Grafen schrieb ich dass Fürst Batthyány für Radossevich nichts tut, dass der Kurs 205 fl. ist. Mittags suchte ich Compagnie, nach Mittag arrangierte ich allein zur 5. optischen Vorstellung. Es kamen Quarin, Phillebois mit Frau, Babette, Richart , Agnes, Brenner – dessen Frau noch in den Wochen –, Peck, Kreibich mit Frau, Dermer, Baron Aichen, Bittner mit Frau, Pfersmann, Rumpelmayer, Seitz, Pettenkofen, Kridl, Fanny, Hoffmann, LaRoche, Neefe, Joris und Nina. Schießl kam erst spät, Joseph noch später. Der Brand von Moskau wurde zum ersten Mal gezeigt und machte große Wirkung, alles ging gut. Kridl musste wegen Nasenbluten weggehen, Quarin ging nach der Optik, doch blieben Phillebois, Frau, Agnes, Richart, Brenner, Fanny, Peck, Dermer, Neefe Joris, Schießl, Marie, LaRoche auf Forellen und Poulard bis fast 12 h, LaRoche als Bauchredner. Blücher und Wrede sind zersprengt, Napoleon siegte.
Band 08 (VIII.), Seite 7v
01.03.1814
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