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Es weht und schneit unaufhörlich, und hat die Kälte so zugenommen, dass sich der Schnee erhält. Um 10 h ging ich in die Stadt, wollte zum Gönner, hörte aber, dass er in Preßburg sei. Dann engagierte ich den Kremnitzer von Pest; mit diesem ging ich herum, auch zum Kaufmann Menzel (?), die sich als Bekannte fanden und wo wir beide auf morgen Mittag zum Speisen eingeladen wurden. Von da ging ich zum Taroni, um Klimbke zu erwarten, welcher aber nicht kam. Ich kaufte für 3 fl. 40 x seidene Strümpfe, weiß mit breiten Streifen. Mittags versprach ich der Mama eine Jause, mit welcher wir nun – Therese und ich – viel Spaß hatten. Nina speiste bei der Schmidtmayer und kam um 4 h, die Jause aber erst um 5 h an, welche in einer Torte – von Adler verfertigt – bestand. Um 6 h ging ich zu Klimbke, unterhielt mich mit Pfersmann und Brunelli (?), welcher erst von Prag kam, und ging nachher ins Burgtheater. Man gab den „Amerikaner“, umgearbeitet von Kotzebue, und „Flora“. Nina, Therese und die Mama waren auch, gingen aber nach dem Stück, das mir so nicht missfiel. Nach dem Theater fuhren Kutschersfeld und ich gleich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 15v
03.04.1799
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