|
602
1799
3
31
Die ganze Nacht schneite es; der Schnee hält sich, so ist es kalt. Um ½ 6 h saß ich zum Schreibtisch, arbeitete bis 9 h, fuhr zum Gönner, der eben nach Preßburg fuhr. Dem Joseph schenkte ich die 12 schlafenden Jungfern (?), dem Anton 2 Redoute-Billetts. Dann ging ich ins fürstliche Haus, fand da 2 Ries Papier, welche Paur selbst mitbrachte; dann mit Kutschersfeld zusammen, schwätzte mit demselben von Fellner. Nachher besuchte ich Klimbke, las da Kotzebues neues Geisterstück „Die kluge Frau im Walde“. Nach 1 h ging ich zum Speisen und überraschte meine Therese mit der Äußerung, dass ich heute nicht in die Redoute ginge; sie freute sich so herzlich darüber. Ich besuchte die Weidmann und lud sie samt dem Franzel morgen zu mir ein. Nachher ging ich ins Theater zu Klimbke. Dieser gab mir 2 Redoute-Billetts, diese schenkte ich der Brandlin und Gruber. Ich blieb im Burgtheater im „Gastrecht“; die Geisterszene machte abermals keine Wirkung. Es war sehr voll; ich unterhielt mich mit Cleynmann, dem ich Platz neben mir verschaffte, recht angenehm. Nach dem Theater gingen Kutschersfeld und ich nach Hause. Den ganzen Tag und Abend schneite es unaufhörlich und stark.
Band 02 (II.), Seite 15r
31.03.1799
|