Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6012]

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1814
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Strenge Kälte. Der Wind droht, das Gesicht zu zerschneiden. Im Burgtheater „Die Hagestolzen“; die Huber, jetzt in Pest, voriges Jahr in Brünn, als Margarethe. im Kärntnertor-Theater „Grenadier“ und „Glückliche Wilde“, die Geschwister Kobler, im Theater an der Wien „Moyses“ von Klingmann. Burger brachte mir die Hiobspost, dass mein 20-jähriger Freund Joseph Wisenfeld, Protokollist, gestern am 14. nachts im 42. Jahre an Luftröhrenschwindsucht verschied. Wie schmerzlich mir sein Verlust ist, kann ich nur fühlen, weil ich ihn kannte. Den Vormittag beim Grafen, ich bin so verstimmt. Jungmann speiste da, Gittig bleibt aus. Nach Tische kamen Goldmann Therese, Jeanette, Krieghammer Kathi, der wir für morgen unsere Redoutebilletts gaben. Ich arbeitete, las, ging nicht mehr aus. Abends kam Turnau (?), sonst niemand. Ich saß bei Therese und las den „Wanderer“.
Band 08 (VIII.), Seite 2v
15.01.1814
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