Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6006]

6006
1814
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Teuflisches Wetter, Regen und Schnee in Strömen. Im Burgtheater „Heinrich von Hohenstaufen“, im Kärntnertor-Theater „Uniform“, im Theater an der Wien „Zrinyi“. Durchmarsch der Husaren, Veliten, Chevauxlegers und Dragoner, 22 Divisionen. Versammlung im Prater, die Generäle Wartensleben, Kroyher (?), Kinsky und Spiegel führten sie an. Um 8 h zum Grafen, zur Terzaghi. Mit dem Grafen in den Prater, der Kot ist grundlos. Wir gingen eine Weile herum, sahen die Truppen aufstellen, doch Schnee und Kälte vertrieben uns. Der Graf ging ins Haus zu Leykam, ich fuhr in die Stadt, arbeitete zu Haus Um 11 h auf den Graben, mit Sigl, Fölsch und Reimund (?), Radl kam zu uns und so sahen wir den Zug, welcher wirklich herzerhebend war. Bis gegen ½ 1 h dauerte der Marsch. Dann ging ich nach Hause, arbeitete, um 2 h mit Therese zu Quarin speisen, nach 4 h kamen wir nach Haus, Hoffmann fing schon zu arbeiten an. Bei Quarin speisten Phillebois, Peck und Distler. Nach Tisch las Peck die Broschüre von Feuerbach. Dritte optische Vorstellung, die nämlichen Bilder. Joseph war mein Adjutant und arbeitete mit großem Eifer. Muth, Frau, Cappi, Frigo (?), Marie, Julie mit Tony, Aspelmayer mit Marie und Carl (?), dann die Bauer vom Werf (?); von allen Geladenen kam sonst niemand. Ich und Joseph arbeiteten allein, später kam Nina. Muth, Frau, Julie und Tony blieben bis ½ 12 h und saßen traulich zusammen. Gestern früh um 9 h starb die treffliche Gattin und Mutter Therese Liebisch an Nervenfieber und Flecken. Sie hinterlässt [Zahl fehlt] Kinder, alle klein, der Knabe ist erst einige Monate. Ihr Verlust ist unersetzlich. Sie wurde 36 Jahre alt.
Band 08 (VIII.), Seite 1v
09.01.1814
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