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H[eilige] 3 König. Trüb. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ zum 28.mal, Radichi Tamino, Laucher Pamina. Im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“, Baumann, und Gned Johann. Früh arbeitete ich, in No. 377, besuchte Schießl, auf den Kohlmarkt. Dann in den ständischen Saal, Konzert von Kunz (?) auf 20 Pianofortes, 40 Personen spielen. Die Rothe (?) brachte uns 2 Billetts, aber auf den 2. Platz, was ich erst beim Eintritt bemerkte, sonst sicher zurückgegeben hätte. Es war sehr voll, der Effekt der Erwartung nicht entsprechend, obwohl man die Fertigkeit der Schüler bewundern musste. Ich ging mit Stifft und kam neben Kirchbrunner (?), Korn, Offenheimer und Eskeles zu stehen. Mittags allein, Richart, welche gäh Krämpfungen bekam, schickte uns Kölnerwasser. Nach Mittag arbeitete ich, ging zu Rumpelmayer, schrieb an den Grafen. Abends mit Schenk und Fanny ins Kärntnertor-Theater. Ich führte sie auf’s Theater, in die Garderobe, zeigte ihnen die Maschinerie, alles unterhielt sie, dann gingen sie im Sturmwind zum Kohlpringer (?). Therese sang vortrefflich und wurde sehr applaudiert. Gestern war als eingekleidete Ursulinerin die Rosal[ia] Platzer bei Therese, sagte, dass sie bis zum Februar ins Noviziat komme und bat um einen Beitrag zu ihrer Außtaffierung. Therese gab ihr 2 große Strähn Zwirn. Sehr bedauern wir sie, denn nur Verzweiflung kann sie zu diesem Schritt treiben.
Band 08 (VIII.), Seite 1v
06.01.1814
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