Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [600]

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Kalt und Regen. Von 6 bis 12 h arbeitete ich mit angestrengtem Fleiß, dann machte ich mich zu Klimbke in die Kanzlei, zum Gönner. Bat Hammlin (?) für mich Cotton auf 2 Kleider zu kaufen. Kam mit Gewey zusammen, wir schwätzten, besuchte Casanova. Zur Mama ging ich; niemand war zu Hause, erst um 2 h kamen sie aus der Probe. Nach Mittag kam Agnes. Ich ging mit ihr ins Kärntnertor-Theater; man gab „Die Indianer in England“, Madame Unzelmann trat als Gurli auf. Mir gefiel sie nicht, denn sie verfehlte den Charakter der Gurli als ein sanftes, unschuldiges, reines Mädchen ganz und macht ein freies, mutwilliges und ausgelassenes Mädchen, ganz wider den Geist, der in der Rolle liegt. Im Theater plauderte ich mit Klimbke, Mayer und Cleynmann. Therese und Nina spielten im „Opferfest“. Nachher ging ich mit Kutschersfeld nach Hause. Heute schrieb ich ein Gedichtchen zu Theresens Geburtsfest.
Band 02 (II.), Seite 14v
29.03.1799
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