Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [598]

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Ein kalter, nebliger Tag. Um 7 h fuhr ich zu Klimbke, mit selbem zur Rubana und dann nach Schönbrunn, um die Russen und den eben angekommenen Feldmarschall Suworow zu sehen, der aber nicht erschien. Erst um 12 h kamen wir zurück. Unglaublich ist das Gewühl von Menschen, Reitern und Wagen gewesen und dauerte bei zwei Stunden. Nach unserer Rückkunft gingen Klimbke und ich auf die Probe vom Zieglerschen neuen Stück. Bei Tisch gab’s Verdruss, weil ich in Schönbrunn war. Um 4 h ging ich mit Tonerl ins Burgtheater. Man gab zum ersten Mal „Das Gastrecht“, Schauspiel in 5 Aufzügen. Ziegler, Lang, Weissenthurn, Brockmann und Klingmann wurden vorgerufen. Das Stück gefiel so ziemlich; ich nahm es besonders in Schutz. Platzer arbeitete sehr schön; die Erscheinung des Geistes machte nicht die gehoffte Wirkung. Casanova und Franzel unterhielten mich recht gut; wir schwätzten zusammen. Nach dem Theater eilten wir nach Haus.
Band 02 (II.), Seite 14v
27.03.1799
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