Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5959]

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1813
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Trüb, öfter dichter Nebel. Im Burgtheater „Schuld“, im Kärntnertor-Theater „Deserteur“, Oper in 3 Akten, Ehlers spielt ihn. Im Theater an der Wien „Lustiges Beilager“, zum 1. Mal, Schuster Ign[az] als Haspel, Hasenhut Schneider, Scholz den Bedienten. Früh mit Stifft zu Froon, zum Schenk, ins gräfliche Haus, zum kranken Quarin, Perlasca und blieb in der Nachbarschaft. Die Krieghammer Kathi war unser Gast. Nach Mittag schrieb ich dem Grafen, dass der Kaiser auf einen Besuch kommen, dass er die am 12. durch Klenau mit St. Cyr abgeschlossene Kapitulation von Dresden nicht ratifizierte. Beantwortete ihm seine Beleidigungen mit Bewusstsein und Mut. Therese ging zum Phillebois gratulieren, ich zum Schenk, dann zum alten Herrn, dann ins Theater an der Wien um mich zu zerstreuen. Ich plauderte mit Reich und Gattin, unterhielt mich. Die Oper machte kein besonderes Glück, die Besetzung war mittelmäßig. Mit Anstrengung wurde Schuster nach dem Akt hervorgerufen, am Schlusse wieder, und dankte mit den Endsilben: „Serviteur … Sekretär … ich kam daher … bin ohne Beifall parterre … die Bahn ist schwer ...“ etc. Ich verlor im Herausgehen meine Diana und kam allein nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 167r
24.11.1813
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