|
595
1799
3
24
Ostersonntag; Nebel, doch dringt Sonnenschein durch und verspricht einen angenehmen Tag. Um 6 h stand ich auf, arbeitete. Um 8 h ritten wir nach Schönbrunn. Ich ritt auf dem großen braunen Engländer vom Kinsky. Dort mussten wir bis nach 10 h warten, dann erst kam Prinz Württemberg und der Russen Marsch begann. Von der Linie bis Schönbrunn galoppierten wir und zurück wieder. Der Braune stösst gewaltig und schnellte so stark, dass ein ungeübter Reiter es wohl würde schwerlich ausgehalten haben. Um ½ 12 h kamen wir zurück. Ich zog mich an, das Beinkleid vom Gönner, die Weste von Therese, blauen Frack und Mantel, ging auf dem Michaelsplatz, dann auf die Bastei und speisen. Agnes war von der Gesellschaft; wir waren recht froh. Nach Tisch ging ich zu Fellner, wo ich sehr freundschaftlich aufgenommen wurde; blieb bis ½ 5 h ging dann auf die Bastei, begegnete Tonerl. Es war unglaublich von Menschen voll. Dann hinaus zur Reyher (?), wo die Mama, Therese, Nina und Agnes waren. Sie waren in der Kirche, kamen uns entgegen; wir schlichen ein Weilchen herum, ich bewirtete sie mit Horner Bier, dann zu Reyher (?). Gegen 7 h trippelten sie nach Hause, aßen kalten Braten, Schinken; spielten. Um 9 h empfahlen wir uns, warteten beim Taroni auf den Papa, um mit selbem nach Hause zu fahren.
Band 02 (II.), Seite 14r
24.03.1799
|