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Heiter, rauer Wind. Im Burgtheater zum Vorteil der Verwundeten „Heinrich von Hohenstaufen, König der Deutschen“, Trauerspiel in 5 Akten von Carol[ine] Pichler, Prolog von selber. Dann „Gott erhalte“. Die ganze Oper singt mit, Therese hatte um 11 h Probe. Loge 15 fl., Parterre 2 fl., Sitz 5 fl., 2. Parterre. 1 fl., 3. Stock 1 fl. 30 x, Sitz 3 fl.. Im Theater an der Wien „Blaubart“, die Korntheuer Marie. Früh arbeitete ich zu Hause, ins neue Quartier, in die Porzellanfabrik um 3 Tassen für Muth zu 38 fl., zu Leithner. Mittags erzählte Therese, dass auf der Probe nichts arrangiert wurde und dass alles weiß erscheinen muss. Nina, Arrigoni und Böger speisten da. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, zu Vladár, wo Toni ist, dann ins Burgtheater. Sehr bestürzt war alles, ich musste noch trösten. Im Theater war ich nur Maschine, fand zwar Compagnie, ließ Josephine den Platz, blieb 2 Akten im Parterre, dann auf die Bühne. Nichts konnte mich zerstreuen. Das Theater war gedrängt voll, niemandem wurde ein Geld zurückgegeben. Der Prolog fiel ganz durch. Die Kaiserin, Kronprinz und die Prinzen waren da. Im Hintergrunde des Saales das Bild des Kaisers von Lampi (?) unter einem Baldachin, vor ihm der Thron, der Saal mit Lustern beleuchtet. Die Herren des Schauspiel- und Opernpersonals in Schwarz, die Damen in Weiß. Therese fuhr gleich nach dem Lied nach Haus. Mein Bruder kam, brachte eine Dose Schmalz und schlief bei uns.
Band 07 (VII.), Seite 164v
27.10.1813
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