Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5927]

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1813
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Neblig. Im Burgtheater „Bayard“, im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien Einnahme für die verwundeten Krieger; Ferd[inand] Pálffy benützt die Siegesnachricht; Parterre 2 fl., 2. Galerie 1 fl. Vor Anfang „Gott erhalte Franz etc.“, neuer Schlusschor, im Ganzen 2 neue Chöre, Grüner (?) ritt in Generalsstabsuniform mit 8 Postillions ein. Früh kam Stifft mit Brief vom Vater aus Zeitz, worin die Schlacht vom 16. bis 18. Beschrieben wird. Der Sieg aus Borna den 19. mittags, der Kaiser war in Pegau. Welche Freude ! Die arme Therese lag an Kopfschmerzen, man brachte ihr einen Singpart zu „Timotheus“ für Mühlhofer. Ich kopierte den Brief für den Grafen, schickte Estaffette. Schenk persuadierte mich zu ihr zu gehen, wir fanden die Braut, welche sich wirklich linkisch benahm und ging. Ich lud Nitschner zum Speisen, kam nicht. Therese ist etwas besser. Nach Tisch kam zum ersten Mal nach ihrer Rückkunft Fanny mit Schenk. Therese ließ Kaffee machen und zeigte ihre Angebinde. Ullmann, Jungmann, Fiala kamen, alles war siegestrunken, dann erschien das Extrablatt, mit welchem ich gleich eine Estaffette schickte. Stifft und Jean tranken mit mir Kaffee. Abends begleitete ich Schenk ins Theater an der Wien, fand selbes herrlich erleuchtet, das Bild des Kaisers mit einem Lorbeerkranz geziert. Mit höchstem Enthusiasmus wurde die Kaiserin mit Familie empfangen und jede Anspielung beklatscht. Die Kaiserin gab 2000 fl., die Einnahme betrug [ … ?, Betrag fehlt]. Dann mit Schenk zu Kohlpringer (?), wo es bis 1 h toll herging. Mit Gesundheiten trinken wurden alle Gläser zerschlagen. Dann erst mussten wir zu Scholz, wo die Schebesta (?) Kaffee machte; Schenk und ich entwischten aber noch vorher.
Band 07 (VII.), Seite 164r
23.10.1813
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