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Trüb, kalt; gegen Mittag wieder Regen, alles Elend müssen wir ertragen ! Nach mehreren Regengüssen heiterte es sich abends aus. Im Burgtheater „Bestürmung von Smolensk“, im Theater an der Wien „Kluge Frau im Walde“, im Redoutensaal Akademie für die Opern-Gesellschaft, zur Bezahlung der Gagen. Früh arbeitete ich zu Haus, in das alte und neue Quartier, schrieb an den Grafen. Um 11 h kamen Stifft und Jean, nach 12 h entschloss ich mich, vor der Linie zu speisen. Dem Kridl gab ich 6 fl. für die Soldaten. Nach 11 h wurde Theresens Mutter versehen und bekam die letzte Ölung. Therese war nicht dabei, besuchte sie aber zweimal, fand sie ruhig, aber äußerst schwach. Oeppinger kündigte einen sanften Tod an. In der Nacht blieb die Sepherl dort. Ich fand im Burgtheater Weigl, hörte von der kalten Aufnahme der patriotischen „Wehrmannslieder“ im Redoutensaal, dass nur 800 fl. eingenommen wurden, keine Noblesse erschien, dass der Kaiser wegen provisorischer Zahlung nichts resolvierte, dass von Ende des Monats keine Gagen mehr bezahlt werden. Alles zusammen möchte einen zur Verzweiflung bringen. Am Dienstag fängt die Oper mit dem „Augenarzt“ an.
Band 07 (VII.), Seite 160v
12.09.1813
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