Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5864]

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1813
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Schwül, trüb, abwechselnd Regen, dann kühl. Im Burgtheater „Mündel“, im Theater an der Wien „Don Juan“, Schuster von Eisenstadt als Leporello. Im Leopoldstädter Theater „Palmyra“ von Perinet trav[estiert], Gottlieb als Palmyra, Musik von Gebel, Dekor von Neefe. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Rohrweck mit Fritz, sehr gut bewirtet. Ich schrieb an Therese einen langen Brief, auch über die gestrige Produktion des „Lustigen Beilagers“ im Meidlinger Theater. Vor Anfang erschien Kronenfels mir einem Gesicht voll Teufeln und sagte: „Wegen Unachtsamkeit und Liederlichkeit des Kutschers sind die Orchesterstimmen verloren gegangen, wenn sich das Publikum begnügt, die Oper beim Klavier zu hören, wollen wir unser Möglichstes tun.“ Einige applaudierten, andere gingen. Die Oper begann, zur Hälfte des 1. Akts rief man Kronenfels von der Bühne, hörte in den Kulissen reden, dass die Musik angekommen; rief „Kurtine herunter, wir fangen von Neuem an !“. Die Kurtine fiel, es wurde ganz erbärmlich gestimmt und die Oper gut gegeben. Nach Mittag beim Grafen. Bekam heute erst bei Arnsteiner 800 fl. und gab selbe dem Stifft. Abends ins Leopoldstädter Theater, elend, Perinet ist am Ende. Fand Compagnie, Nitschner, Grüner, unterhielt mich mit 2 Jüdinnen von Pest. Stessel kam, zusammen in Compagnie nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 158v
21.08.1813
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