Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [585]

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1799
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Nicht so kalt, aber trübe. Um 6 h stand ich auf, arbeitete, ritt mit Tonerl und Papa spazieren. Wir ritten zur neuen Brücke, in die Leopoldstadt, zum Fischertor; dort empfahl sich der Papa. Wir ritten wieder zum Fischertor hinaus über die neue Brücke zum Roten Turm, durch die Gässchen zum Deutschen Haus, paradierten da, sprachen mit Nina und Therese, welche vom Fenster herabsahen, dann ritten wir zum Kärntner Tor hinaus und über die Glacis nach Hause. Mittags gab es Freuden: Nina bekam einen schönen Taffet zum Geschenk von Schmidtmayer und die Mama schenkte Theresen den Taffet, welchen ich ihr zum Namenstage gab. Nach Tisch zum Grafen Carl; er lud mich ein, die Comtesse Elise tanzen zu sehen, welche sich in drei Solo vortrefflich auszeichnete. Später zum Vetter Uhrmacher, holte da silberne Kette ab, welche ich vom Kutschersfeld bekam. Ging von da zum Klingmann, wo ich morgen Mittag zum Speisen geladen wurde, später zu Theresen. Weil ich lange ausblieb, machte sie scheele Gesichter; der kleine Sturm legte sich, wir soupierten zusammen. Um 10 h trollte ich mich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 12r
14.03.1799
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