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Ein kalter, aber heiterer Tag. Um 7 h schon fuhr ich in die Stadt zum Regierungsrat Bock, wegen Dukaten auswechseln, dann zu Herz und Oppenheimer, wo ich die Dukaten einwechselte und noch für mein Teil 2 fl. 24 x wegfielen. Beim Gönner war ich lange, er war sehr gnädig und schenkte mir einen ganz neuen schönen englischen Sack auf ein Beinkleid, welcher mich außerordentlich freute; dann sagte er, dass er Sonntags Therese zur Tafel laden wird. Von da ging ich zum Brandl, ließ Halfterketten holen, dann ins fürstliche Haus und zum Speisen; wegen Einladung zur Tafel des Gönners gab’s wieder Verdruss; die Mama ist doch unerträglich ! Nach Mittag kam Weidmann, ich schrieb Brunano, nach 4 h kam Tonerl. Wir gingen zusammen ins Kärntnertor-Theater; man gab „Gelosie villane“, einen Akt, und zum ersten Mal den „Rolla“ von Traffieri. Das Ballett gefiel nicht außerordentlich, die Musik gar nicht. Am Ende wurde mit vieler Mühe Traffieri vorgerufen, und das mit Zischen. Im Theater plauderte ich mit Casanova, Collet, Pable (?), Stürmer (?) und die Wartezeit (?) verstrich recht angenehm. Agnes führte ich mit und wieder nach Hause. Im Nachhause gehen ruften wir zu Theresens Fenster hinauf; lange erschien sie nicht, endlich kam sie und ich wünschte ihr von bestem, liebevollsten Herzen gute Nacht. Tonerl, Papa und ich fuhren nach Hause
Band 02 (II.), Seite 12r
13.03.1799
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