Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5797]

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1813
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Trüb, öfters kleiner Regen. Im Burgtheater „Deutsche Hausfrau“, „Lügner und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, an der Wien ebenfalls. Um ½ 7 h fuhren Jean, Stifft und ich nach Heiligenstadt, stiegen im Badhaus ab, gingen in den Garten, dann durch das Dorf spazieren. Stifft zahlte als verlorene Wette ein Déjeuner à la fourchette, dann fuhren wir um 9 h über Nussdorf in die Stadt. Ich ging um 10 h mit John (?), Maurer und Joseph zum Fürsten Wenzel, sahen alles an. Dann zum Offenheimer, um Dukaten zu leihen, suchten Böger, fanden ihn auf unserer Stiege und nahm ihn gleich zum Speisen mit. Um 3 h erhob sich ein Sturm mit fürchterlichem Gewitter, Steine fielen, grösser als ein Taubenei und ein Wolkenbruch ging zur Erde mit Donnerschlägen. Der Schaden wird außerordentlich sein. Lange dauerte der Regen fort, von ferne hörte man den Donner. Später abends fing es öfter zu regnen an und blieb schwül. Auf dem Hof war türkische Musik. Therese hatte Besuch von der Heurteur, Ich war bei Bayer mit ihm, nahm Beckers Broschüre vom Beischlafe (?), und ging gleich wieder nach Haus, wo ich bis 8 h las. Dann ins Burgtheater ging, eine Stunde blieb, mit Kleinschmidt plauderte, dann in Compagnie kam und um 10 h zu Haus war.
Band 07 (VII.), Seite 153r
15.06.1813
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