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Nass, kalt, abwechselnd mit Regen. Meine Halsschmerzen mehren sich, denn wir haben stets unerträglich schlechtes Wetter. Von früh bis 11 h arbeitete ich, fuhr dann in die Stadt zu Pfändler (?), wo mich Kutschersfeld erwartete. Mit diesem plauderte ich ein Weilchen, ging wegen dem Gönner zum Distler, von dort zurück zu ihm, wo ich über meine häusliche Lage sprach; er findet selbe so wie ich sehr misslich. Er war sehr gnädig und versprach mir wieder Kleidungsstücke. Ich begleitete ihn bis zur Kärntnerstraße, kaufte für die Sepherl zum Namenstag einen Umhang und mir zwei weiße Halstücher, dann Linquatoli (?) und Schweizer Käse. Bei Tische waren wir ziemlich munter. Nach Tische besuchte ich die Petrowitz. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab wieder die „Beiden Klingsberg“; das Haus war voll und sie gefielen sehr. Klimbke war auch im Parterre, ich sah ihn aber nicht. Brockmann wurde vorgerufen. Therese mit der Mama kam auch hinein; herzlich freute ich mich, sie zu sehen. Ich begleitete sie nach Hause und fuhr dann mit Kutschersfeld dahin.
Band 02 (II.), Seite 11v
08.03.1799
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