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1813
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Regen. Im Burgtheater „Phädra“, Mme. Esslair vom badischen Theater, er als Theseus. Im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“ mit Wild und Forti. Früh zum Grafen; mir ist gar nicht wohl. Zahlte mehrere, fuhr zum Keglevich, wegen Schriften, sah die Stallung und die Krippen an. Nach 11 h zur Akademie für die Blinden im Großen Landschaftssaal, fand den Saal gedrängt voll, zu meinem Erstaunen auch Noblesse. Die Musik war erträglich. Mit dem Grafen verabredete ich die Fahrt nach Baden und nahm Gelder mit. Therese fährt mit, das macht ihr große Freude. Mittags allein, ich aß wenig. Am Nachmittag mit Schießl und Arrigoni nach St. Anna in die Gemäldeausstellung, war 2½ Stunden in den Sälen und unterhielt mich vortrefflich. Neefe machte mich mit dem Landschaftsmaler Schedlberger bekannt. Von Historien gefielen mir am besten die Bilder von Füger und Peter, von Landschaften jene vom seligen Molitor. Abends ins Burgtheater. Sekretär Schmidt sagte mir lauter unangenehme Sachen, die Russen und Preussen sind geschlagen, welches ich immer befürchtete. Ich blieb in Compagnie, langweilte mich aber. Die Gäste gefielen nicht, wurden aber dennoch vorgerufen und dankten für die Nachsicht.
Band 07 (VII.), Seite 148v
10.05.1813
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