Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5755]

5755
1813
5
4
Heiter. Im Burgtheater „Sonnenjungfrau“, Esslair vom Badener Theater in Mannheim als Rolla, bekommt für jede Rolle 200 fl. Zwanziger. Im Kärntnertor-Theater „Horatier“ mit Heurteur, im Theater an der Wien „Zauberflöte“, Ehlers‘ Einnahme als Papageno. Früh zum Grafen, beantwortete einen Bericht von Simontornya, es wurde viel gearbeitet. Therese ging zur Moser, speiste da und kam abends mit Kopfschmerzen nach Hause. Ich ging nach 1 h zum Rohrweck, brachte ihm Tabak und Zwieback. Ins Diana-Bad, zahlte Hummel, zum Radl , wo ich speisen musste, um 4 h mit ihm in den Prater, sah die Schenk mit Fanny und Schwester, sie fuhren weg. Kam mit Seitz zusammen, langweilte mich. Erstes Feuerwerk, der Kreml als Dekoration; die Diana bebte, ich hielt sie am Stockband. Ehrimfeld zeigte sich mit Teller und Sedini (?), auf dem Platz fand ich Neefe, Hruschka und Perinet. Dann in aller Eile ins Burgtheater, fand Compagnie, Arrigoni und sah den 4. Akt. Der Esslair ist grösser und stärker als ich, brüllt mehr als Grüner, wurde vorgerufen und sagte: „Ich fühle mich hoch beglückt, vor Ihnen zu erscheinen, vor einem Publikum, welches unter sich die ersten Kunstrichter Deutschlands zählt, welches nicht nur die Verdienste ihrer würdigen Künstler schätzt, sondern auch die schwachen Talente der Fremden mit Güte und Nachsicht anfeuert.“ Dann begaben wir uns zur Weintraube, tranken Biersuppe und aßen Rostbraten.
Band 07 (VII.), Seite 147v
04.05.1813
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b