Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5744]

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1813
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Kalt, es heiterte sich aus. Im Burgtheater „Sophie van der Daalen“, im Kärntnertor-Theater „David“ von Liverati, im Theater an der Wien „Johann von Paris“. Den Vormittag beim Grafen, zur DeCaro. Zur Fanny, fand Kathi und Julie, welche sie mit Argusaugen bewachten, sich so kalt betrugen, dass es an Unhöflichkeit grenzt. Kathi will den Zettel lesen, welchen Fanny hergegeben haben soll; nun ward ich toll, sprach mit Salbung und Kraft, nahm mir aber vor, in ihr Haus nicht mehr zu gehen. Aus Delikatesse wollte ich Therese nichts sagen, sondern gab ihr nur den Wink, nicht hinauszugehen. Ich bedaure die arme Fanny, sie wird viel ausstehen, und daran ist nur Schenks tolle Eifersucht schuld. Bis 1 h beim Grafen, mittags allein. Nach Tisch ging Therese zur kranken Moser. Ich arbeitete zu Haus, sprach mit Ullmann wegen Auszieh(?)patent, brachte ihm und Jungmann Knaster. Dann zum Eisenhändler Huber, plauderte mit ihm über die Pachtung des Kärntnertor-Theaters, welche bis Montag entschieden werden soll, wegen Compagnie mit Zinnicq, wovon er nichts hören will. Dann ging ich zu Jahn, fand ihn, wegen Radl nötigte er mich, Schinken und Bier zu nehmen. Um 8 h zu Uiberreiter; als ich bei Jungmann war, fiel mir ein, ihm zu gratulieren. Wir plauderten über das unglückselige Perspektiv, dann ich mit Jungmann in die Stadt, wo wir die Fatalien – jene mit Hinterleitner, wovon er noch nichts wusste – fortsetzten. Ich schlief wenig.
Band 07 (VII.), Seite 146r
23.04.1813
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