Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5724]

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1813
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Trüb, veränderlich; der Nachmittag wurde heiter, doch der Wind erregte vielen Staub. Im Burgtheater „Sonnenjungfrau“, im Kärntnertor-Theater „Fer[dinand] Cortez“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Turandot, Prinzessin von China“, Märchen in 3 Akten. Im Leopoldstädter Theater zu Sartorys Einnahme „Johann von Wieselburg“. Den Vormittag beim Grafen, auch mit Mericzay beschäftigt, welcher wegen dem Siessischen Hause zu Szentgály ging. Um 11 h nach St. Anna zum 3. Tag der Prüfung der Realakademie, fand Vater Hoffmann, Walser, machte Bekanntschaft mit dem Professor Reisser, sah die Zeichnungen und Schriften, manche sehr hübsch. Blieb bis 1 h, dann wieder zum Grafen. Mittags allein, nach Mittag mit Hüttner, zur Terzaghi, zum Speisen, abermals zur Prüfung. Hörte Sonnleithner aus dem Wechselrecht examinieren, der immer seine Schnacken hat; auf die Frage, ob er diesen Fasching viel in Gesellschaften war, antwortete er: „Ich war oft nicht bei mir selbst“; dann bei der Versendung von Warenmustern, dass es bei Eisen nicht nötig und sehr ungelegen wäre, wenn man eine Stange Eisen als Muster in einem Briefe verschickte. Dann ins Leopoldstädter Theater, wo ich Compagnie fand, doch langweilte ich mich sehr. Die Aufführung war minder gut als in der Josephstadt, das Beste waren die Dekors von Neefe. Der Kurs steigt, weil alles glaubt, die Papiere werden vermehrt, und wir kommen zum Kriege. Heute war der Kurs [...?, Wert fehlt]. Schrecklicher Gedanke ! Nie ist man seines Eigentums sicher, nie im ruhigen Besitze.
Band 07 (VII.), Seite 143v
03.04.1813
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