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1813
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Theresens 39. Geburtstag. Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Zeiträume“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“, Weinmüller Sarastro, Gottdank Tamino. Herzlich wünschte ich ihr beim Erwachen alles Gute. Ich gab ihr zum Shawl noch 14 Ellen schwarzen Taffet á 2 fl. Nina frühstückte mit uns, und gab ihr in einem Futteral zum Zähneputzen. Wir richteten Geschenke für Schießl, Ehrimfeld , Neefe und Arrigoni zusammen, 1. ein türkisches Gilet und Anguin, 2. zwei Beinkleider von Anguin und gestreift gelbem Stoff, Neefe von gelb gestreiftem Stoff und ein Gilet aus Rips, Arrigoni weiß piquet Gilet und grün gestreifter Stoff; alles zusammen kostete 80 fl. Bis nach 1 h beim Grafen. Ehrimfeld war unser Gast, nach Mittag Arbeit, auch schrieb ich eine Proklamation des Wittgenstein ab. Therese ging zu Schießl wegen Beleuchtung von vorne. Jeanettl schrieb, schickte wegen Halsschmerzen das Lied von Gewey zurück und sagte ab. Nach Mittag teilte ich die Geschenke an Ehrimfeld, Neefe und Ariigoni aus. Dann 21. optische Vorstellung, mit Veste Liechtenstein, neuer Gruppe für Lange im Tempel der Freundschaft, und Musentempel für Therese von Schießl. Nach 7 h versammelte sich der Zirkel: Wisenfeld, Lange – sein 65. Geburtstag –, Busch, Lucan mit Therese, Marsano, Frau, Toni (?), Nina mit Hegnauer (?), der ältere Prinster, Jean mit Mutter, Dobler mit 5 Mädchen, Gabriel mit seiner Frau, Reimann mit Familie, Tschebulz mit Bruder Adam, Hermes (?) Höfling (?), 2 Kridl, schwarze Huber, Schießl mit Marie, Ehrimfeld, Arrigoni, Neefe, Krieghammer mit Kathi. Jeanettl kam später. Arrigoni spielte Pianoforte, Therese sang Geweys Verse für Lange sehr rührend vor, Huber jene für Therese, konnte sie kaum lesen. Busch deklamierte, dann wurde gesungen, und erst gegen 12 h erschien von Ehrimfeld ein Blumenstrauß und Verse, welche gelungen waren und über welche sehr gelacht wurde. Ihrer 24 blieben beim Souper, große Pastete, Erdäpfelsalat, Käse, 2 Torten, eine war vom Hegnauer, die andere von spanisch Winden (?) und Schaum. Alles war vergnügt, ich nicht, mir gingen 1000 Sachen im Kopf um. Jean sagte, dass Fanny von heftigen Kopfschmerzen und Husten fast ohne Sprache liege. Therese und ich versprachen, sie zu besuchen.
Band 07 (VII.), Seite 143v
01.04.1813
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