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Trüb. Im Burgtheater „Standesproben“, dann zum 1. Mal „Männerspiegel“, Lustspiel in 1 Akt von Lembert. Im Kärntnertor-Theater „Savoyarden“, „Ländlicher Tag“ von Duport, im Theater an der Wien „Unterbrochenes Opferfest“, hat nicht gefallen, die Campi gar nicht. Den Vormittag mit dem Grafen und Keglevich beschäftigt. Mittags bei Quarin, mit Pfändler (?), Arzt Hof, Jablonsky vom Fürsten Schwarzenberg, Rueff von einer Buchhaltung und Phillebois. Dem Scheiger Pepi gab ich „Tändelei und Scherz“, er wurde darüber glühend rot. Nach 1 h ging ich in das Konzert der Harlas und Klarinettisten Bermann. Nach Mittag zu Haus. Gewey schrieb mir ein Gedicht, welches dann doch zu gemein ist, um es in Gesellschaft zu singen. Abends ins Ca[sino ?], ins Kärntnertor-Theater, sprach Linderer Fanny, die ich dem Hensler empfahl. Dann kam ich in Compagnie und passierte den Abend. Die Reimann brachte mir eine große Kaffeetasse von Eschenholz. Der Josephine kaufte ich zwei Kaffee-Tassen, eine Gold und blau, die andere Chamois. Gewey kam, ich musste mich wegen Nichtabsingung der Verse entschuldigen. Schenk, dieser unbesonnene eifersüchtige Schwätzer und sein blödes, neugieriges Weib machten Fanny viel Verdruss; die Arme duldet von diesem bübischen Waschkessel sehr viel. Am Abend war die Glacis sehr angenehm. Hoffmann schrieb mir einen Glückwunsch, da er mich nicht fand, und plauschte mit Therese, die mir abends 6 schön gearbeitete Halsbündeln von Percal und 4 Paar Halbstrümpfe, gab, alles ihre Fabrikate. Koch, Mafficioli, Neefe und mehr andere kamen gratulieren.
Band 07 (VII.), Seite 141v
18.03.1813
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