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1813
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Heiter, sehr kotig. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater zur Einnahme der Anna Pauline Milder „Salem“, lyrische Tragödie in 4 Akten von Castelli, Musik von Mosel; im Theater an der Wien „Kluge Frau im Walde“. Früh zum Grafen, die Casimir ist hier, zum Maler Hummel. Zu Hensler, sprach mit ihm wegen Therese Goldmann; er hat die junge Müller vom Schauspieler engagiert, wenn diese nicht gefällt, will er die Goldmann engagieren. Auf der Glacis fand ich Aula (?), wir schlenderten herum. Mittags allein, Therese war bei ihrer kranken Mutter. Der arme Ehrimfeld ist doch wohl sehr zu beklagen; die Fürsten sind doch elende Menschen, sie machen durch Dummheit und Verschwendung so viele Menschen unglücklich. So geht es auch beim Esterházy. Kárner sah ich schon lange nicht. Nach Mittag arbeitete ich zu Haus, es kamen die Kathi und Fanny Hoffmann. Ich sagte der Fanny, dass für sie am 9. Optik gegeben werde, und sie solle die Bilder selbst auswählen, welches sie und Kathi auch taten. Wir zeigten ihnen unsere Kleinodien, Kindereien, schenkte jeder von ihnen einen Tiroler Taschenfeitel. Die Mädchen blieben bis 8 h, unterhielten uns recht gut, ich begleitete sie noch bis zur steinernen Brücke. Dann ins Kärntnertor-Theater; eben war das Finale des 2. Aktes, nicht voll. Ich blieb im 1., dann im 2. Parterre, der Compagnie wegen. Am Ende wurden zwar die Milder, Laucher, Siboni, Vogl vorgerufen, auch Mosel, doch gefiel die Oper nicht und ist beim 4. Mal sicher leer. Heute wurde die Lampe australe vom Danninger mit 15 Lichtern zum 1. Mal erleuchtet.
Band 07 (VII.), Seite 140r
05.03.1813
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