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Ein warmer, heiterer Tag. Die Roßau und die Wiesen haben schon Wasser. Früh besuchte mich Rosenberger (?). Ich arbeitete bis ½ 12 h, dann fuhr ich um mit Kutschersfeld zu sprechen, zum Pfändler, welches nur den Walther betraf. Dann besuchte ich Klimbke, wo Kotzebue war, und selbem die Dekorationen zu seinem neuen Zauberstück angab. Mittags aßen Therese und die Mama alleine. Nach Tische schrieb ich an den Haydn im Namen der Mama einen Brief wegen Theresens Hintansetzung und Abgabe des Singparts an die Saal. Abends gingen Therese in das Kärntnertor-Theater, wo „Camilla“, Oper von Paër, zum ersten Mal gegeben wurde. Ich fand sie langweilig und zweifle, ob sie sich öfter als zweimal soutenieren wird. Das Parterre war voll von Italienern, und nach jedem Musikstück ein wahrer Lazzaroni-Lärm. Nach dem Theater fuhr uns Tonerl nach Hause und ich muss ihm gestehen, dass er uns im Phaëton sehr geschickt fuhr. Als ich nach Hause kam, wurde ich durch meinen neuen Commodkasten, welchen ich in meinem Zimmer fand, und mir sehr gefällt, angenehm überrascht. Ich arbeitete bis ½ 1 h und legte mich dann erst schlafen. Heute brach sich das Eis, doch schoppte sich der Stoß zwischen der neuen und der Schlagbrücke. Ein Teil der Roßau und der Leopoldstadt sind im Wasser.
Band 02 (II.), Seite 8v
23.02.1799
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