Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [564]

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Tauwetter. Von früh 6 h bis 12 h arbeitete ich; Tonerl rechnete bei mir. Dann fuhr ich zu Klimbke; Mayer, Gewey kamen auch zur Gesellschaft und so hielten wir ein feierliches Kolloquium. Bei Tische ging es wieder düster zu; nach Tische fuhr ich zu Haydn, sprach mit ihm wegen der „Schöpfung“ und erfuhr, dass die Saal statt der Gerardi singe, welches die Therese sehr kränken wird, welches ich ihm mit den trockensten Worten sagte. Er entschuldigte sich, dass es ohne seinen Willen die Cavaliers bestellten, weil sie alle Auslagen zahlen. Kraft (?) mit seiner Frau kamen auch zu Besuch; sie luden mich zum Besuche ein, welches ich auch zusagte. Heute hörte ich, dass Gallo (?) vom Hofe den kläglichsten Bericht vom Zustande des Krieges machte und sie sehr zum Frieden stimmte. Möchte doch der gewünschte Frieden recht bald werden ! Abends war ich bei Theresen. Die Mutter schimpfte und lärmte über tausend Spitzbuben und dergleichen; meine gute Therese klagte, Agnes und ich mussten sie beruhigen, und so kam Nina vom „Dorfbarbier“ nach Hause. Wir soupierten und ich fuhr um 9 h mit Kutschersfeld nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 8r
21.02.1799
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