Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5617]

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1812
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Den ganzen Tag schneite es. Im Burgtheater „Intermezzo“, das Kärntnertor-Theater blieb wegen Generalprobe von „Bergsturz“ verschlossen, im Theater an der Wien zur Einnahme für den Pensionsfonds zum ersten Mal „Nephtali – die Macht des Glaubens“, Oper in 3 Akten von Seyfried, Musik von Blangini. Den Vormittag beim Grafen, mit Ehrimfeld in sein Quartier im Casino, dann mit ihm nach Mariahilf zum Maler Suchy, um mich für Therese malen zu lassen. Im stärksten Schneien gingen wir aus und ein. Dann zum Steigentesch, um ihm zu sagen, dass ihn morgen der Graf besuchen und das Quartier ansehen dürfte. Ehrimfeld und Demmer Jeanettl waren unsere Gäste auf Schill. Nach Mittag ruhte ich, um 5 h kamen Ehrimfeld, Neefe und der Wagen von Peter Mühlhofer, uns abzuholen, Therese fuhr mit Richart und der Josephine, die Therese holte sie ab. Erst wurde Surrogatkaffee getrunken, dann begann in einem sehr eingeschränkten Lokale die Vorstellung von „Die schlaue Witwe“, dann „Die Witwe und das Reitpferd“; in jeder Hinsicht schlecht. Neefe spielte die Violine mit, am schwächsten war die Therese. Zwischen den beiden Stücken servierte Poldi Würstel, dann wurde soupiert. Die respektable Gesellschaft setzte sich zusammen, die junge ebenfalls. Vor 12 h in einer schönen Mondnacht fuhren wir nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 131r
17.12.1812
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