Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5610]

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1812
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Ein stürmischer, kalter Tag, dann heiterte es sich aus. Im Burgtheater „Deutscher Hausvater“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ zum 16. Mal, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Früh zum Offenheimer mit Ehrimfeld, um alles dort zu rekognoszieren. Dann ordnete ich im Hause alles für die Ankunft der Gräfin Casimir, ging zu Liebisch, nahm bei ihm für Szuly 6 Gilets, fuhr mit ihm in die Porzellanfabrik, mit Hoffmann in die Brigittenau. Mittags Diner bei Quarin, mit Schießl, Therese, Phillebois, Babette, Well, Lautsch, Zeiller, wir waren sehr fidel. Nach Mittag zu Haus, sprach die Gräfin Casimir, Assen, schrieb an den Grafen Um 5 h zum Offenheimer zur 9. großen optischen Vorstellung, zum Namenstag seiner Mutter Judith. Wir manipulierten im Schlafzimmer des Leopold, die Zuseher sind im Sitzzimmer. Die Ungelegenheit ist wirklich groß. Schießl und Ehrimfeld reichten mir hilfreich die Hände. Der Herz Hauptmann brachte eine Schilderung meiner Bilder in Reime, ziemlich schlecht. Ich lernte beim Souper den Sohn des Mendelssohn, Andres (?), Großhandels-Reis[ender?] von Frankfurt kennen, Pignatelli, Joël, Bartholdi, Warnsdorf (?) waren auch da. Steife Unterhaltung, mit Gewalt hielt man mich beim Souper. Im Kärntnertor-Theater sang Therese rein, stark, doch wurde wenig applaudiert. Um ½ 1 h kam ich nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 130r
10.12.1812
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