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1812
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Ungesundes Wetter, sehr neblig und kotig. Im Burgtheater „Toni“, „Alte Liebschaften“, im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, die Laucher singt nach ihrer Krankheit wieder. Im Theater an der Wien „Hussiten“. Meine Schwester schickte uns durch den Kárner Obst und schrieb, dass die Viehseuche der Gegend immer noch wüte, Rindfleisch koste unten 8 x, hier 11 x, Kerzen 24 x, hier 30 x, ord[inäre ?]. Früh um 8 h kam Radl, später Högler. Mit diesen bestimmte ich die Draperie, Fransen, Schnüre zu Radls Doppelfenstern, brachten damit 2 Stunden zu. Fuhren zu ihm, um alle Masse zu nehmen, ließ die farbige Glaslampe im Schlafzimmer aufhängen und erfüllte so sein wiederholtes, dringendes Bitten. Therese gab bei Stöger Lektion und fuhr dann zur Moser speisen. Ich aß mit Gimnich und Redeschini (?) im Fischhof, da wurde erzählt, dass Rivolla zwischen den Brücken gefunden und gestern in Kagran begraben wurde. Ihre Schwester Lisette kam vor 3 Wochen auf 5 Monate ins Zuchthaus; ein schrecklicher Schlag für die Familie. Nach dem Essen in Dreschers Kaffeehaus, fand Schenk, Heyssan, Fries. Dann nach Haus, schrieb dem Grafen. Um 6 h kam Therese, dann Goldmann Therese. Ich ging in beide Stadt-Theater. Die Laucher wurde ziemlich mit Klatschen empfangen und sah gut aus.
Band 07 (VII.), Seite 129v
01.12.1812
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